Hundefutter - Welches ist das richtige?
Die Auswahl des passenden Hundefutters ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Hundehalter treffen müssen. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Hundes. Dabei stehen Hundehaltern verschiedene Futterarten zur Verfügung. In diesem Artikel wenden wir uns folgenden Arten zu: Trockenfutter, Nassfutter, halbfeuchtes Futter, BARF (biologisch artgerechte Rohfütterung) und selbst gekochtes Futter. Jede Futterart hat ihre Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten.
Trockenfutter, ist wohl die bekannteste Futterart für Hunde. Es wird industriell hergestellt und besteht aus gepressten oder extrudierten Kroketten.
Vorteile:
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Lange Haltbarkeit und einfache Lagerung: Trockenfutter kann über lange Zeit gelagert werden und muss nicht gekühlt werden, was es besonders praktisch macht.
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Zahnreinigung: Durch das Kauen auf den harten Kroketten kann Trockenfutter helfen, Zahnbelag zu reduzieren und das Gebiss zu pflegen.
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Preiswert: Im Vergleich zu Nassfutter oder BARF ist Trockenfutter in der Regel günstiger.
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Einfach dosierbar: Es ist leicht, die benötigte Menge zu portionieren und das Futter auf Reisen mitzunehmen.
Nachteile:
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Wenig Feuchtigkeit: Da Trockenfutter nur wenig Wasser enthält, müssen Hunde, die ausschließlich damit gefüttert werden, ausreichend trinken. Hunde, die zu wenig Wasser aufnehmen, können Probleme mit den Nieren oder der Blase entwickeln.
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Oft minderwertige Zutaten: Manche Trockenfutter enthalten viel Getreide, Füllstoffe oder künstliche Zusatzstoffe, die nicht ideal für die Gesundheit des Hundes sind.
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Schwerer verdaulich: Durch die industrielle Verarbeitung und den geringen Wassergehalt ist Trockenfutter oft schwerer verdaulich als Nassfutter.
Trockenfutter
Nassfutter
Nassfutter besteht aus fleischhaltigen oder pflanzlichen Zutaten, die in Dosen oder Beuteln verpackt sind. Es enthält im Vergleich zu Trockenfutter einen höheren Wassergehalt.
Vorteile:
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Hoher Feuchtigkeitsgehalt: Durch den hohen Wasseranteil unterstützt Nassfutter die Flüssigkeitsaufnahme des Hundes und kann helfen, Probleme wie Blasensteine oder Nierenprobleme zu vermeiden.
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Leicht verdaulich: Nassfutter ist aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehalts und der oft weicheren Konsistenz leichter verdaulich. Dies ist besonders vorteilhaft für Hunde mit Verdauungsproblemen oder Senioren.
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Hohe Akzeptanz: Viele Hunde bevorzugen den Geschmack und die Konsistenz von Nassfutter, da es oft intensiver riecht und fleischhaltiger ist.
Nachteile:
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Teurer als Trockenfutter: Nassfutter ist meist kostenintensiver, vor allem bei größeren Hunden.
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Kurze Haltbarkeit nach dem Öffnen: Geöffnete Dosen oder Beutel müssen gekühlt und schnell aufgebraucht werden.
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Kann zu Zahnproblemen führen: Die weiche Konsistenz trägt nicht zur Zahnreinigung bei, und es besteht ein höheres Risiko für Zahnsteinbildung.
Halbfeuchtes Futter liegt in der Konsistenz zwischen Trocken- und Nassfutter. Es hat einen höheren Feuchtigkeitsgehalt als Trockenfutter, ist aber weniger feucht als Nassfutter.
Vorteile:
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Leicht verdaulich: Durch den höheren Feuchtigkeitsgehalt ist halbfeuchtes Futter leichter zu kauen und zu verdauen als Trockenfutter.
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Praktische Lagerung: Es muss nicht gekühlt werden, ist aber dennoch weicher als Trockenfutter, was besonders für Hunde mit Zahnproblemen von Vorteil sein kann.
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Gute Akzeptanz: Viele Hunde mögen die Konsistenz und den Geschmack von halbfeuchtem Futter, da es oft stärker aromatisiert ist.
Nachteile:
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Hoher Zuckergehalt: Halbfeuchtes Futter enthält häufig Zucker oder andere Konservierungsstoffe, um die Feuchtigkeit zu bewahren, was langfristig schädlich für die Zähne und die Gesundheit des Hundes sein kann.
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Weniger verbreitet: Es gibt nicht so viele hochwertige Optionen auf dem Markt wie bei Trocken- oder Nassfutter.
Halbfeuchtes Futter
BARF bedeutet, den Hund mit rohem Fleisch, Knochen, Gemüse und anderen frischen Zutaten zu füttern, um die Ernährung eines wild lebenden Wolfes nachzuahmen.
Vorteile:
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Natürliche und frische Zutaten: BARF ermöglicht es Hundebesitzern, die Ernährung ihres Hundes genau zu kontrollieren und sicherzustellen, dass nur frische und natürliche Zutaten verwendet werden.
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Keine künstlichen Zusatzstoffe: Da BARF ohne industrielle Verarbeitung auskommt, enthält es keine künstlichen Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Füllstoffe.
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Hohe Akzeptanz: Viele Hunde lieben den Geschmack von rohem Fleisch und fressen BARF mit großem Appetit.
Nachteile:
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Zeitaufwendig: Das Zubereiten von BARF erfordert viel Planung, Einkauf und Vorbereitung, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.
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Erhöhtes Risiko für Krankheitserreger: Rohes Fleisch kann Bakterien wie Salmonellen oder Parasiten enthalten, die sowohl den Hund als auch den Halter gefährden können.
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Mangelernährung bei falscher Zusammensetzung: Eine unsachgemäße Zusammensetzung der Mahlzeiten kann zu Nährstoffmängeln führen, insbesondere wenn keine geeigneten Vitamine oder Mineralstoffe ergänzt werden.
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Lagerung: Frische Fleischprodukte müssen korrekt gekühlt oder eingefroren werden, was eine Herausforderung darstellen kann.
BARF
biologisch artgerechtes rohes Futter
Manche Hundebesitzer entscheiden sich dafür, das Futter für ihren Hund selbst zu kochen. Dabei wird Fleisch in Kombination mit Gemüse, Reis oder anderen Kohlenhydraten schonend gegart.
Vorteile:
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Kontrolle über die Zutaten: Wie beim BARF kann der Halter genau bestimmen, was im Napf landet und auf künstliche Zusätze verzichten.
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Geringeres Risiko von Krankheitserregern: Im Vergleich zu rohem Fleisch reduziert das Kochen die Gefahr von Bakterien oder Parasiten erheblich.
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Leicht verdaulich: Gekochtes Futter ist oft schonend für den Magen-Darm-Trakt und eignet sich gut für Hunde mit empfindlicher Verdauung.
Nachteile:
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Aufwendig: Das Kochen von Hundefutter ist zeitintensiv und erfordert eine genaue Planung, um sicherzustellen, dass alle Nährstoffe abgedeckt werden.
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Erhöhtes Risiko von Nährstoffmängeln: Ohne fachliche Beratung kann es leicht passieren, dass wichtige Nährstoffe wie Calcium oder Vitamine fehlen.
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Keine lange Haltbarkeit: Frisch gekochtes Futter muss innerhalb weniger Tage verbraucht oder eingefroren werden, was eine aufwendigere Lagerung erfordert.
Gekochtes Futter
Fazit:
Die Wahl des richtigen Hundefutters hängt von vielen Faktoren ab: dem Gesundheitszustand des Hundes, seinen individuellen Vorlieben, dem Lebensstil des Halters und den eigenen Vorstellungen zur Fütterung.
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Trockenfutter eignet sich gut für Hunde, die keine besonderen gesundheitlichen Probleme haben und ist praktisch und kostengünstig.
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Nassfutter ist eine gute Wahl für Hunde, die Schwierigkeiten mit der Flüssigkeitsaufnahme haben oder leicht verdauliches Futter benötigen.
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Halbfeuchtes Futter bietet eine Alternative für Hunde, die sowohl weiches als auch haltbares Futter bevorzugen, sollte aber wegen möglicher Zusatzstoffe mit Vorsicht gewählt werden.
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BARF und selbst gekochtes Futter ermöglichen eine natürliche und maßgeschneiderte Ernährung, erfordern aber viel Wissen und Zeitaufwand.