Junghundetraining
Ihr Hund befindet sich in der Lebensphase zwischen dem 5. Monat und ca. 1 Jahr und damit in der Jugendentwicklung. Die Pubertät beginnt zwischen dem 6. und 12. Monat und bringt das bisher Gelernte sowie das Verhalten des Junghundes durch strukturelle Umwandlungen im Gehirn und hormonelle Veränderungen im Körper noch einmal durcheinander.
Dies bedeutet neben deutlich weniger Selbstregulation und Impulskontrolle sowie Frustrationstoleranz, auch weniger Kooperation, Risikoeinschätzung und die Fähigkeit Gelerntes aus dem Gedächtnis abzurufen.
Auf der anderen Seite ist der Junghund jedoch "plötzlich" selbständiger, erkundet mehr und weiträumiger, ist ängstlicher, schneller gestresst und erregt, evtl. auch jagdlicher ambitioniert, wachsamer, mäkeliger beim Thema Futter, ist schneller abgelenkt und überfordert, entwickelt Trennungsstress und zeigt erstes sexuell geprägtes Verhalten.
Mit diesem Wissen jedoch (und dem Wissen, dass auch dies nur eine Phase in der Entwicklung des Hundes ist, die vorüber gehen wird), ist es uns möglich ein darauf angepasstes Training zu gestalten.
In der Junghundegruppenstunde werden wir, nach Geschlechtern getrennt, altersbedingt auftretende Themen und Problemverhalten besprechen und gemeinsam bearbeiten. Dabei werden die Gruppen klein gehalten, um auch jedem einzelnen Hund und seinem Halter gerecht zu werden. Die grundlegende Sozialisierung und pubertätsbedingte Verhaltensweisen werden Themen sein, die aufkommen und genau besprochen werden. Natürlich soll auch hierbei der Spaß in der Gruppe nicht zu kurz kommen und ein kontrolliertes, stressfreies und lehrreiches Spielen ermöglicht werden.
Wir nutzen die Vorteile des getrennt geschlechtlichen Trainings, da Testosteron zwar nicht Ursache, aber Verstärkung bereits vorhandener aggressiver Tendenzen ist. Testosteron löst hormonelle Reaktionsketten aus, die Verhaltensweisen beeinflussen. Daher reagieren Rüden oft heftig und ausdauernd. Im Training braucht es kein Konkurrenzverhalten untereinander, sondern weitestgehend positiv gestimmte, konzentrierte und kontrollierte Junghunde. Unser Credo lautet: Erwünschtes Verhalten verstärken (belohnen) und unerwünschtes Verhalten vermeiden. Dabei können bereits einfachste Übungen helfen den Alltag besser gestalten zu können und auch evtl. auftretende Konflikte selbstsicher zu vermeiden.