Schutz vor (Ekto-)Parasiten bei Hunden – Was hilft?
Ektoparasiten wie Flöhe, Zecken und Milben sind häufige Plagegeister bei Hunden. Sie können nicht nur Juckreiz und Hautirritationen verursachen, sondern auch gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Anaplasmose übertragen. Daher ist ein wirksamer Schutz unerlässlich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hund vor Parasiten zu schützen – von chemischen Arzneimitteln bis hin zu natürlichen Hausmitteln. Im Folgenden beleuchten wir die Vor- und Nachteile der gängigsten Mittel.
Spot-on Präparate
Spot-On-Produkte sind flüssige Lösungen, die auf den Nacken des Hundes aufgetragen werden. Zu den bekanntesten Wirkstoffen zählen Fipronil, Permethrin und Imidacloprid.
Vorteile:
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Einfache Anwendung: Ein Spot-On-Präparat bietet bis zu 4 Wochen Schutz und erfordert nur eine einzige Anwendung.
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Breites Wirkspektrum: Sie wirken oft sowohl gegen Flöhe als auch gegen Zecken.
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Hohe Effektivität: Die meisten Präparate beginnen bereits nach wenigen Stunden zu wirken.
Nachteile:
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Chemische Belastung: Einige Hunde reagieren empfindlich auf die Wirkstoffe mit Hautirritationen oder Unwohlsein.
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Toxizität bei Katzen: Besonders Permethrin ist für Katzen hochgiftig, weshalb es zu versehentlichen Vergiftungen kommen kann, wenn Hunde und Katzen in engem Kontakt leben.
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Keine 100%ige Wirksamkeit: In manchen Fällen können Zecken trotzdem anhaften und erst nach längerer Zeit absterben.
Halsbänder
Antiparasitäre Halsbänder wie das Seresto-Halsband enthalten Insektizide (z.B. Imidacloprid und Flumethrin), die kontinuierlich freigesetzt werden.
Vorteile:
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Langzeitwirkung: Halsbänder schützen Hunde bis zu 8 Monate lang vor Flöhen und Zecken.
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Einfache Handhabung: Einmal angelegt, muss das Halsband nicht täglich kontrolliert werden.
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Wasserfest: Viele Halsbänder können beim Schwimmen oder Baden getragen werden.
Nachteile:
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Risiko von Hautreizungen: Bei empfindlichen Hunden kann das Halsband zu Hautirritationen führen, insbesondere bei dauerhaftem Tragen.
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Sicherheitsrisiko: Es besteht die Gefahr, dass das Halsband beim Spielen oder Toben hängen bleibt.
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Teilweise chemische Belastung: Wie bei Spot-On-Präparaten setzen auch Halsbänder Insektizide frei, die vom Hund aufgenommen werden können.
Tabletten
Orale Präparate wie Bravecto oder NexGard enthalten Wirkstoffe wie Fluralaner oder Afoxolaner, die über den Blutkreislauf wirken.
Vorteile:
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Einfache Einnahme: Tabletten können einfach über das Futter verabreicht werden.
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Lange Wirkungsdauer: Einige Tabletten schützen bis zu 3 Monate gegen Zecken und Flöhe.
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Kein äußeres Auftragen: Für Hunde, die sich häufig im Wasser aufhalten oder empfindliche Haut haben, sind Tabletten ideal.
Nachteile:
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Nebenwirkungen: Möglich sind Magen-Darm-Beschwerden oder neurologische Symptome.
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Kein Schutz vor Anheftung von Zecken: Die Zecke muss den Hund zunächst beißen, um das Medikament aufzunehmen, was trotzdem Krankheitsübertragungen ermöglichen könnte.
Viele Hundehalter setzen auf natürliche Alternativen, um die chemische Belastung zu reduzieren. Zu den beliebten Mitteln gehören Kokosöl, Bernsteinketten und ätherische Öle wie Teebaum- oder Lavendelöl.
Kokosöl
Kokosöl enthält Laurinsäure, die Parasiten abschrecken soll.
Vorteile:
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„Natürliche Inhaltsstoffe ohne chemische Zusätze machen Kokosöl für viele Hundebesitzer attraktiv.“
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Es pflegt zusätzlich das Fell und die Haut.
Nachteile:
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Begrenzte Wirksamkeit: „Studien zur Wirksamkeit von Kokosöl sind rar, und es bietet nur eingeschränkten Schutz.“
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Häufiges Nachtragen notwendig: Das Öl muss regelmäßig neu aufgetragen werden, da es schnell verfliegt.
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Mögliche Allergien: „Einige Hunde reagieren allergisch auf das Öl.“
Bernsteinketten
Bernstein soll durch seine elektrostatische Aufladung Parasiten abschrecken.
Vorteile:
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„Komplett frei von Chemikalien und absolut unschädlich für den Hund.“
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Auch als dekoratives Accessoire nutzbar.
Nachteile:
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„Die Wirksamkeit von Bernsteinketten ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.“
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Schutz oft unzureichend, besonders in Gebieten mit hohem Zeckendruck.
Ätherische Öle
Ätherische Öle wie Teebaumöl, Lavendelöl oder Neemöl gelten als natürliche Parasitenabwehr.
Vorteile:
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„Sie sind günstig und leicht verfügbar.“
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„Einige ätherische Öle haben antiseptische und pflegende Eigenschaften.“
Nachteile:
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Toxizität: „Viele ätherische Öle, insbesondere Teebaumöl, sind für Hunde in hohen Dosen giftig.“
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„Sie bieten oft nur einen kurzfristigen Schutz und müssen regelmäßig neu aufgetragen werden.“
Hausmittel
Fazit:
Der Schutz vor Ektoparasiten bei Hunden erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit. Während chemische Präparate wie Spot-Ons, Tabletten und Halsbänder zuverlässig gegen Flöhe und Zecken wirken, gehen sie oft mit Nebenwirkungen einher. Natürliche Hausmittel sind in der Regel weniger belastend für den Organismus, bieten jedoch häufig nur einen eingeschränkten Schutz. Hundehalter sollten den individuellen Bedarf ihres Tieres sowie mögliche gesundheitliche Risiken berücksichtigen und im Zweifelsfall Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Am besten ist es, den Parasitenbefall ganzjährig zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen anzupassen.